Ein Vorstellungsgespräch scheint einfach zu sein, es geht doch nur darum, ein gutes Gespräch zu führen, oder? Aber Sie werden bald feststellen, dass Sie einige Fähigkeiten brauchen, wenn Sie in einem Vorstellungsgespräch etwas tiefer gehen wollen.
Schließlich wollen Sie Ihre Zuhörer mitnehmen, sie fesseln, neugierig machen und bei der Stange halten...
Deshalb geben wir in diesem Artikel die besten Tipps für ein erfolgreiches Podcast-Interview!
Tipp 1: Lernen Sie Ihren Gast kennen
Um einem Interview echte Tiefe zu verleihen, muss man so viel wie möglich über diese Person wissen. Tauchen Sie also in das Leben Ihres Gastes ein. Das können Sie tun, indem Sie...
- Soziale Netzwerke wie Facebook, LinkedIn und Instagram überprüfen
- Bücher oder Artikel von dieser Person zu lesen
- einen (kurzen!) Fragebogen im Voraus ausfüllen lassen
- Bitten Sie Bekannte Ihres Gastes um Anregungen
Nach und nach werden Sie Ihren Gast wirklich kennen lernen. Und dann können Sie entscheiden, welche besonderen Erfahrungen oder Erkenntnisse es wert sind, mit Ihren Zuhörern geteilt zu werden. Sie können verschiedene Blickwinkel wählen, die überraschen oder verblüffen und auch den roten Faden bestimmen.
Tipp 2: Machen Sie einen Plan
Nun, da Sie Ihren Gast kennen, die Blickwinkel bestimmt haben und einen roten Faden erkennen können, können Sie einen Plan erstellen. Okay, es ist ein Plan, aber halten Sie sich nicht daran! Pläne töten oft die Spontaneität, und das ist das Letzte, was Sie wollen.
Der Plan sollte Ihnen vor allem helfen, den Gast in den Mittelpunkt zu stellen. Sie sollte Ihnen genügend Anhaltspunkte für einen reibungslosen Ablauf des Gesprächs geben, aber auch genügend Spielraum für Überraschungen und Dynamik.
Ein Plan oder Skript für Ihr Gespräch kann wie folgt aufgebaut sein:
Tipp 3: Zuhören ist eine Kunst
Sie haben Ihren Gast nun gut studiert, Sie wissen, welche Blickwinkel Sie wählen müssen, welche Fragen Sie stellen wollen und was mehr oder weniger der rote Faden ist...
Wenn Sie das Vorstellungsgespräch beginnen, sollten Sie nicht gleich zu Beginn übermütig werden. Wenn Sie all diese Fragen in rascher Folge stellen, kann sich das für Ihren Gast schnell wie ein Sperrfeuer anfühlen.
Gutes Zuhören ist wichtig, um die richtigen Fragen zu stellen. Und dazu muss man lernen, bewusst zuzuhören. Für manche (uuuuh, ok, schuldig) ist das ziemlich schwierig. Was kann Ihnen helfen, gut zuzuhören? Na ja...
- eine Haltung des Zuhörens einnehmen, entspannt sitzen und sich zurücklehnen
- legen Sie es irgendwo in Sichtweite als Erinnerung ab
- Stille bewusst zuzulassen und zu lernen, sie gelassen zu ertragen
- führen Sie Ihr Interview mit einem Co-Moderator, der mithören kann
Gutes Zuhören ist das Rezept für ein erfolgreiches Gespräch. Es kann dazu führen, dass Ihr Gast zu neuen Erkenntnissen kommt, die er in Ihrem Interview mitteilt, oder Aussagen macht, die er vorher nicht gemacht hat.
Und was am wichtigsten ist: Durch gutes Zuhören geben Sie Ihrem Gast die Bühne, die er verdient.
Tipp 4: Lernen Sie, (die richtigen) Fragen zu stellen
Hinter dem Wort "warum" verbirgt sich ein Gefühl der Wertung und Ihr Gast könnte sich verantwortlich fühlen. Das ist nicht die Atmosphäre, die Sie schaffen wollen.
Um gute Fragen zu stellen, muss man zunächst genau wissen, was man wissen will. Sie können dies erreichen, indem Sie die Tipps 1 und 2 befolgen. Dann ist es gut zu wissen, dass geschlossene Fragen einen Gast tatsächlich beruhigen können, weil man mit ihnen die Richtung bestimmt. Eine geschlossene Frage kann auch als Bestätigung dienen.
Natürlich ist es am besten, offene Fragen zu stellen, um so viel wie möglich aus dem Gast herauszuholen. Beginnen Sie mit "Was macht Sie..." oder mit den Wörtern wer, was, was, wie, womit, warum, usw.
Stellen Sie außerdem nicht zu viele Fragen kurz hintereinander, sondern stellen Sie Fragen, die Ihnen in den Sinn kommen, ohne zu befürchten, dass sie "dumm" sein könnten. Oft hat der Zuhörer nur die gleichen Fragen im Kopf ;D.
Übrigens, wir haben einen sehr schönen Artikel über gute Fragen stellen auf dem Frankwatching-Blog.
Tipp 5: Kennen Sie Ihre Zuhörer
Letztendlich machen Sie Ihren Podcast nicht für sich selbst, sondern für Ihre Hörer. Es ist also gut, wenn Sie Ihre Zuhörer während des Gesprächs im Auge behalten. Was wollen sie wissen?
Natürlich können Sie dafür einige Vorarbeiten leisten. Eine gute Möglichkeit, dies zu tun, wäre, Ihren Zuhörern die Möglichkeit zu geben, Fragen im Voraus einzureichen. Oder Sie bewerben das Interview bereits auf Clubhouse und bitten Ihre Hörer um Input, vielleicht sogar kurz gemeinsam mit dem Gast.
Wenn Sie Ihre Zuhörer in das Interview einbeziehen, werden Sie feststellen, dass diese zusätzliche Interaktion Ihrem Interview auch überraschende Wendungen geben kann. Man braucht allerdings etwas Mut, denn man muss den Hörern ein Stück weit das Kommando überlassen ;D.
Denken Sie daran, dass ein gutes Vorstellungsgespräch oft belohnt wird mit mehr Hörer für Ihren Podcast.
Tipp 6: Bleiben Sie sich selbst treu
Es ist also gut, sich in die andere Person hineinzuversetzen, einen Plan zu haben, sich mit den richtigen Zuhör- und Fragetechniken auszustatten und die Zuhörer in das Gespräch einzubeziehen. Aber letztendlich müssen Sie es tun.
Bleiben Sie sich selbst treu. Haben Sie das Gefühl, dass eine Frage unangenehm ist? Fragen Sie es anders, oder trauen Sie sich, Ihr Bauchgefühl zu benennen. Und bleiben Sie immer in Kontakt mit Ihrem Gast. Achten Sie auch auf seine nonverbale Kommunikation.
Und wissen Sie, dass, wenn Sie sich selbst erlauben, verletzlich zu sein, die andere Person das Gleiche tun wird. Fühlen Sie sich frei, nach Gefühlen zu fragen, denn das macht ein Gespräch oft zugänglicher, aber seien Sie sich bewusst, dass dies von beiden Seiten kommt.
Denken Sie nur an Interviewer wie Matthijs van Nieuwkerk, Eva Jinek oder Humberto Tan. Sie nutzen diese Mischung und wissen, wie man eine gute Balance schafft, die zu Tiefe und einer echten Verbindung führt.
Lernen = Tun
Um mit einem Klischee zu enden: Lernen ist Tun! Nutzen Sie also diese Tipps, und Sie werden feststellen, dass Sie durch viele Interviews immer besser werden.
Und manchmal hilft es, sich Beispiele von anderen Podcastern anzuhören. In unserem Blog finden Sie mehrere Hörtipps für holländische Podcasts. Der letzte Tipp lautet also: Lernen Sie von anderen!
Viel Spaß beim Podcasting 😀